Alltag

Können wir die Welt retten?

Können wir die Welt retten?

Täglich lesen und hören wir von unsäglichem Leid in der Welt. Unzählige Menschen sind von Kieg, Hunger und Armut betroffen. Wir können zwar die schlechten Nachrichten auszuklammern und uns auf die positiven konzentrieren, doch vor den Problemen unserer Gesellschafft können wir uns nicht gänzlich verschliessen. Nicht nur unserere Welt ist gestresst sondern auch wir Menschen.

Wir balanciere zwischen Familie und Job oder und hetzen vom Babyschwimmen zum Kinderturnen. Wir bespassen von früh bis spät und kurz vor dem Erschöpfungskollaps wartet noch der Wäscheberg.

Unsere freie Zeit ist ausgefüllt mit Kurzurlauben, Reisen und Events. Manchmal ist es uns eigentlich zuviel und Verabredungen müssen oft Wochen zum Voraus geplant werden. Doch wir wollen unseren Kindern etwas bieten und auch selber nicht zu kurz kommen.

Was bringt uns das? Meistens hält die Zufriedenheit nur kurz an und wir hetzen weiter. Wollen wir das wirklich?

Wir können die Erde nicht alleine heilen. Doch wir können unsere Welt retten. Für uns und unserer Kinder. Wir können unsere Schritte verlangsamen und wieder lernen, tief zu atmen. Wir dürfen herausfinden was unserer Familie gut tut und wir entscheiden, welche Werte wir unseren Kindern vermitteln möchten.

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht. [Marie von Ebner-Escher]

Alltag

Feuerwerk der Gefühle

Nicht nur bei unseren Kindern sind die Gefühle manchmal so überschäumend wie eine gut geschüttelte Flasche Cola. Auch wir Erwachsenen müssen unseren Gefühlen von Zeit zu Zeit Luft lassen.
An manchen Tagen funktioniert gar nichts. Wir reden und reden. Begleiten und Spiegeln die Gefühle unserer Kinder. Wir sind bestimmt und nachgiebig. Wir fragen und bitten. Und nichts hilft. Wir schlittern von einem Trotzanfall zum Nächsten. Wir schlichten Geschwisterstreite und Konflikte auf dem Spielplatz. Gegen Ende des Tages sind wir müde und ausgelaugt.

Manchmal haben wir unsere Gefühle unter Kontrolle. Wir können unsere Batterien wieder aufladen durch ein nettes Gespräch oder eine Tasse Tee. Aber manchmal nützt alles nichts und die dunkle Gefühlswolke entlädt sich in einem Gewitter.

Die «schlechten» Tage belasten uns oft allzu sehr und auch am Abend sind die Wutausbrüche und Streitigkeiten noch präsent. Unsere Kinder sind da anders. Sie leben so stark im Moment, dass sie Streitigkeiten von vor fünf Minuten oft schon wieder vergessen haben. Sie tragen es uns am Nachmittag nicht nach, dass wir am Morgen laut geworden sind.

Ihre Gefühlslage kann von einem Augenblick zum nächsten von Wut in überwältigendes Kichern wechseln.
Genauso wie sie in Rage geraten, weil ein anderes Kind das bevorzugte Spielzeug in der Hand hält, platzen sie vor Freude über einen gefundenen Kieselstein.

Dieses Wechselbad der Gefühle zu begleiten ist eine riesige Herausforderung für uns Eltern. Es gelingt uns je besser desto mehr wir selber ausgeglichen und zufrieden sind. Stehen wir in unserer Mitte, können wir den Raum halten und damit Helfen zu regulieren.

Wir sind jedoch keine Roboter, die das immer können. Zum Glück! Manchmal explodiert auch bei uns ein Feuerwerk der Gefühle. Auch wir dürfen die ganze Palette der Gefühle empfinden. Wie wundervoll, wenn unsere Kinder erleben, wie wunderbar WIR die Natur empfinden, wie fest wir über den Witz lachen können und wie unfassbar lieb wir sie haben. Wenn wir wütend oder traurig sind dürfen wir das auch laut sagen. Wir dürfen uns anschliessend entschuldigen und erklären, weshalb wir zornig – und vielleicht auch falsch – verhalten haben. Wir dürfen lernen achtsamer mit uns und unseren Gefühlen umzugehen und somit ein Vorbild für unsere Kinder sein.

Es ist völlig in Ordnung, die ganze Palette an Gefühlen zu empfinden.