Alltag

Eulen und Lerchen und die Zeitverschiebung

Der Schlafbedarf jedes Menschen ist teilweise genetisch bedingt. Ganz klassisch werden wir in Lerchen oder Eulen eingeteilt. Als Lerchen sind wir morgens fit und munter und abends früh müde. Zu den Eulen werden die nachtaktiven Langschläfer gezählt. Der Grossteil der Erwachsenen lassen sich nicht eindeutig dem Einen oder Anderen zuteilen sondern liegen irgendwo dazwischen.

Teil der altersspezifischen Entwicklung

Der individuelle Schlafbedarf unterliegt nebst dem genetischen Teil auch der altersspezifischen Entwicklung. So sind kleine Kinder meistens Lerchen und morgens früh wach. Erst mit dem Älterwerden und der Pubertät entwickeln sie sich langsam zu Eulen und schlafen länger (sofern sie nicht aufstehen und in die Schule gehen müssen).

Umstellung auf die Winterzeit

An diesem Wochenende stellen wir die Sommer- auf die Winterzeit um und «gewinnen» somit eine Stunde. Wenn 7 Uhr morgens wäre, ist nun erst 6 Uhr. Vorteil: Kinder, die bisher abends erst sehr spät müde waren und morgens länger schliefen, werden jetzt früher müde und stehen morgens früher auf. Nachteil: Kinder, die bisher abends zu früh müde waren und morgens zu früh wach wurden, werden jetzt noch früher müde und stehen morgens noch früher auf. Hier müssen die Eltern bei Bedarf ganze
2 Stunden schieben.

Wie wird der Schlaf verschoben?

Ab ca. 9 Monaten können Eltern ausgeprägter Lerchen versuchen, ihr Kind abends in kleinen Schrittchen (10 Minuten pro Tag) länger wachzuhalten. Anfangs werden sie noch nichts merken, aber nach 2 Wochen hat sich der Schlafrhythmus des Kindes nach hinten verschoben, das heisst, es schläft dann morgens so viel länger, wie es abends später zu Bett geht. Auf diese Weise lässt sich der Nachtschlaf um ca. eine Stunde verschieben. Dabei sollte auch der Tagesschlaf mitberücksichtigt werden.

Was passiert mit der «gewonnen» Stunde?

Im Frühling stellt die Winter- auf die Sommerzeit zurück und «verlieren» die Stunde wieder. Wenn 7 Uhr morgens wäre, ist nun schon 8 Uhr. Vorteil: Kinder, die bisher abends zu früh müde waren und morgens zu früh wach wurden, werden jetzt erst eine Stunde später müde und stehen morgens eine Stunde später auf. Das oben genannte Problem löst sich im Frühling von selbst. Nachteil: Kinder, die bisher abends sehr spät müde waren und morgens länger schliefen, werden jetzt noch später müde und stehen morgens noch später auf. Auch hier müssen die Eltern bei Bedarf ganze 2 Stunden schieben.

Alltag

Working Mom: Das bisschen Arbeit oder Arbeit ohne Ende?

Letztens hat mich Bianca von @hohnigkern auf Instagram nominiert 10 Tage lang ein Bild meiner Arbeit zu posten. Bianca kenne ich nicht persönlich aber ich habe vor kurzem ihr Profil entdeckt – macht das unbedingt auch, wenn ihr es noch nicht kennt. Ich war gleich voll motiviert (wohl auch ein bisschen Zyklusbedingt) mitzumachen.

Doch da kam ich ins Grübeln: was poste ich? Was ist aktuell meine Arbeit? Wann ich nach meinem Beruf gefragt werde, antworte ich noch immer automatisch mit «Drogistin». Doch bin ich das noch? Mittlerweile arbeite ich seit sieben Jahr nicht mehr als Drogistin. (Abgesehen von der BEA-Zeit…) Ich fühle mich dem Beruf im Allgemeinen und den Drogeriemenschen im Speziellen immer noch so sehr verbunden um mich auch weiterhin als Drogistin zu bezeichnen. Dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr.

Was arbeite ich den ganzen Tag?

Also, was ist nun meine Arbeit? Ich habe die «Challenge» genutzt um dieser Frage in den 10 Tagen etwas nachzufühlen. So ist im Anschluss auch das Reel in meinen sozialen Medien und die Idee für diesen Blogpost entstanden.

Der grösste Teil meiner Arbeit besteht aus unbezahlter Care-Arbeit. Einen kleinen Anteil meiner Zeit nutze ich für bezahlte Erwerbsarbeit und einen weiteren kleinen Teil investiere ich in meine Selbständigkeit bei Zwergentraum. (Diese Selbständigkeit wird ganz bald etwas wachsen aber auch dazu ein anderes Mal mehr😉)

Hausfrau und Mutter

Seit fast sieben Jahren bin ich nun hauptberuflich Mutter und Hausfrau (gibt es ein blöderes Wort?) Ich habe das immer gewollt und würde den Weg jederzeit wieder so einschlagen. Trotzdem war es nicht immer einfach. Und ja, dies zuzugeben fällt mir noch immer ab und zu schwer. Lange Zeit habe ich mich nicht als «arbeitend» bezeichnet und einige werden es auch heute nicht so sehen. Doch Care-Arbeit ist Arbeit. Punkt.

Wie in jedem Job gibt es Teilbereiche die mir sehr gut gefallen. Das Vorlesen, Basteln, gemeinsames Entdecken der Natur, Ausflüge mit anderen Eltern – Zeit mit den Kindern. Ich empfinde es als grosses Privileg meine Kinder beim Wachsen und Lernen zu begleiten.

Einkaufen, Chauffeur-Dienste (zum und vom Sport, Spielgruppe, Gspändli) und Kochen mache ich meistens ebenfalls gerne. Beim Waschen und Putzen hingegen bin ich vielleicht etwas weniger euphorisch unterwegs.

Karriere oder Kinder oder beides?

In vielen Berufen sind die Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten teil des jährlichen Mitarbeitergesprächs. Leider werden Kinder in der Arbeitswelt hauptsächlich als Karrierenbremsen gesehen. Als ich in meinem Umfeld ankündigte, nach dem Mutterschaftsurlaub nicht mehr zurückzukehren, hörte ich vor allem diesen einen Satz: «Du wirst es schwer haben beim Wiedereinstieg!» Nun gut, das mag stimmen. Wenn ich tatsächlich wieder in den Drogerie- oder Apothekenalltag einsteigen will, werde ich um einen Wiedereinsteigerinnenkurs nicht herumkommen. Reicht das als Grund auf Kinder zu verzichten oder auf Fremdbetreuung zurückzugreifen; weil es schwierig sein könnte?

Was ich in den letzten sieben Jahren gelernt habe, hätte ich in keinem anderen Job lernen können. Ich habe Menschen getroffen, die ich ohne Kinder wohl nie kennengelernt hätte. Es haben sich Gelegenheiten und Gespräche ergeben und ich habe mich weiterentwickelt und bin gewachsen. Das alles in nur sieben Jahren. Nach den Sommerferien und mit der Einschulung beginnt die nächste Lektion der Lebensschule.

Alltag

Können wir die Welt retten?

Können wir die Welt retten?

Täglich lesen und hören wir von unsäglichem Leid in der Welt. Unzählige Menschen sind von Kieg, Hunger und Armut betroffen. Wir können zwar die schlechten Nachrichten auszuklammern und uns auf die positiven konzentrieren, doch vor den Problemen unserer Gesellschafft können wir uns nicht gänzlich verschliessen. Nicht nur unserere Welt ist gestresst sondern auch wir Menschen.

Wir balanciere zwischen Familie und Job oder und hetzen vom Babyschwimmen zum Kinderturnen. Wir bespassen von früh bis spät und kurz vor dem Erschöpfungskollaps wartet noch der Wäscheberg.

Unsere freie Zeit ist ausgefüllt mit Kurzurlauben, Reisen und Events. Manchmal ist es uns eigentlich zuviel und Verabredungen müssen oft Wochen zum Voraus geplant werden. Doch wir wollen unseren Kindern etwas bieten und auch selber nicht zu kurz kommen.

Was bringt uns das? Meistens hält die Zufriedenheit nur kurz an und wir hetzen weiter. Wollen wir das wirklich?

Wir können die Erde nicht alleine heilen. Doch wir können unsere Welt retten. Für uns und unserer Kinder. Wir können unsere Schritte verlangsamen und wieder lernen, tief zu atmen. Wir dürfen herausfinden was unserer Familie gut tut und wir entscheiden, welche Werte wir unseren Kindern vermitteln möchten.

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht. [Marie von Ebner-Escher]

Alltag

Feuerwerk der Gefühle

Nicht nur bei unseren Kindern sind die Gefühle manchmal so überschäumend wie eine gut geschüttelte Flasche Cola. Auch wir Erwachsenen müssen unseren Gefühlen von Zeit zu Zeit Luft lassen.
An manchen Tagen funktioniert gar nichts. Wir reden und reden. Begleiten und Spiegeln die Gefühle unserer Kinder. Wir sind bestimmt und nachgiebig. Wir fragen und bitten. Und nichts hilft. Wir schlittern von einem Trotzanfall zum Nächsten. Wir schlichten Geschwisterstreite und Konflikte auf dem Spielplatz. Gegen Ende des Tages sind wir müde und ausgelaugt.

Manchmal haben wir unsere Gefühle unter Kontrolle. Wir können unsere Batterien wieder aufladen durch ein nettes Gespräch oder eine Tasse Tee. Aber manchmal nützt alles nichts und die dunkle Gefühlswolke entlädt sich in einem Gewitter.

Die «schlechten» Tage belasten uns oft allzu sehr und auch am Abend sind die Wutausbrüche und Streitigkeiten noch präsent. Unsere Kinder sind da anders. Sie leben so stark im Moment, dass sie Streitigkeiten von vor fünf Minuten oft schon wieder vergessen haben. Sie tragen es uns am Nachmittag nicht nach, dass wir am Morgen laut geworden sind.

Ihre Gefühlslage kann von einem Augenblick zum nächsten von Wut in überwältigendes Kichern wechseln.
Genauso wie sie in Rage geraten, weil ein anderes Kind das bevorzugte Spielzeug in der Hand hält, platzen sie vor Freude über einen gefundenen Kieselstein.

Dieses Wechselbad der Gefühle zu begleiten ist eine riesige Herausforderung für uns Eltern. Es gelingt uns je besser desto mehr wir selber ausgeglichen und zufrieden sind. Stehen wir in unserer Mitte, können wir den Raum halten und damit Helfen zu regulieren.

Wir sind jedoch keine Roboter, die das immer können. Zum Glück! Manchmal explodiert auch bei uns ein Feuerwerk der Gefühle. Auch wir dürfen die ganze Palette der Gefühle empfinden. Wie wundervoll, wenn unsere Kinder erleben, wie wunderbar WIR die Natur empfinden, wie fest wir über den Witz lachen können und wie unfassbar lieb wir sie haben. Wenn wir wütend oder traurig sind dürfen wir das auch laut sagen. Wir dürfen uns anschliessend entschuldigen und erklären, weshalb wir zornig – und vielleicht auch falsch – verhalten haben. Wir dürfen lernen achtsamer mit uns und unseren Gefühlen umzugehen und somit ein Vorbild für unsere Kinder sein.

Es ist völlig in Ordnung, die ganze Palette an Gefühlen zu empfinden.