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Alltag

Eulen und Lerchen und die Zeitverschiebung

Der Schlafbedarf jedes Menschen ist teilweise genetisch bedingt. Ganz klassisch werden wir in Lerchen oder Eulen eingeteilt. Als Lerchen sind wir morgens fit und munter und abends früh müde. Zu den Eulen werden die nachtaktiven Langschläfer gezählt. Der Grossteil der Erwachsenen lassen sich nicht eindeutig dem Einen oder Anderen zuteilen sondern liegen irgendwo dazwischen.

Teil der altersspezifischen Entwicklung

Der individuelle Schlafbedarf unterliegt nebst dem genetischen Teil auch der altersspezifischen Entwicklung. So sind kleine Kinder meistens Lerchen und morgens früh wach. Erst mit dem Älterwerden und der Pubertät entwickeln sie sich langsam zu Eulen und schlafen länger (sofern sie nicht aufstehen und in die Schule gehen müssen).

Umstellung auf die Winterzeit

An diesem Wochenende stellen wir die Sommer- auf die Winterzeit um und «gewinnen» somit eine Stunde. Wenn 7 Uhr morgens wäre, ist nun erst 6 Uhr. Vorteil: Kinder, die bisher abends erst sehr spät müde waren und morgens länger schliefen, werden jetzt früher müde und stehen morgens früher auf. Nachteil: Kinder, die bisher abends zu früh müde waren und morgens zu früh wach wurden, werden jetzt noch früher müde und stehen morgens noch früher auf. Hier müssen die Eltern bei Bedarf ganze
2 Stunden schieben.

Wie wird der Schlaf verschoben?

Ab ca. 9 Monaten können Eltern ausgeprägter Lerchen versuchen, ihr Kind abends in kleinen Schrittchen (10 Minuten pro Tag) länger wachzuhalten. Anfangs werden sie noch nichts merken, aber nach 2 Wochen hat sich der Schlafrhythmus des Kindes nach hinten verschoben, das heisst, es schläft dann morgens so viel länger, wie es abends später zu Bett geht. Auf diese Weise lässt sich der Nachtschlaf um ca. eine Stunde verschieben. Dabei sollte auch der Tagesschlaf mitberücksichtigt werden.

Was passiert mit der «gewonnen» Stunde?

Im Frühling stellt die Winter- auf die Sommerzeit zurück und «verlieren» die Stunde wieder. Wenn 7 Uhr morgens wäre, ist nun schon 8 Uhr. Vorteil: Kinder, die bisher abends zu früh müde waren und morgens zu früh wach wurden, werden jetzt erst eine Stunde später müde und stehen morgens eine Stunde später auf. Das oben genannte Problem löst sich im Frühling von selbst. Nachteil: Kinder, die bisher abends sehr spät müde waren und morgens länger schliefen, werden jetzt noch später müde und stehen morgens noch später auf. Auch hier müssen die Eltern bei Bedarf ganze 2 Stunden schieben.

Gastbeitrag

Die Welt der Stoffwindeln: Gastbeitrag von Claudia Kobler

6 Vorteile von Stoffwindeln für dich und dein Baby

In diesem Blog-Artikel möchte ich dich in die Welt der Stoffwindeln entführen und dir zeigen, warum sie eine fantastische Option sind und nicht mehr viel mit den Stoffwindeln von früher gemeinsam haben. Denn, sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten auch viele Vorteile für die Hautgesundheit deines Babys.

Lass uns gemeinsam in die Welt der Stoffwindeln eintauchen und entdecken, warum immer mehr Eltern auf diese nachhaltige und hautfreundliche Alternative setzen.

Selbst wenn du noch nie zuvor über Stoffwindeln nachgedacht hast, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen und über die Vorteile dieser natürlichen Wickeloption nachzudenken. Ich weiss aus Erfahrung, dass es als werdende Eltern überwältigend sein kann, die zahlreichen Optionen zu durchforsten. Von Einwegwindeln bis hin zu Stoffwindeln gibt es eine Vielzahl von Entscheidungen, die wir treffen müssen, um das Beste für unser Baby zu finden.

Hi, ich bin Claudia von MiaMalina. Und wenn ich nicht gerade mit meinen beiden Kids unterwegs bin, helfe ich (werdenden) Eltern bei ihrem Start mit Stoffwindeln, damit sie ihr Baby hautfreundlich wickeln können und ohne Fragezeichen am Wickeltisch stehen.

Bist du bereit, herauszufinden, warum moderne Stoffwindeln eine lohnenswerte Investition für die Zukunft deines Babys sein können? Dann lies weiter und lass dich gerne von den Vorteilen vom natürlichen Wickeln überzeugen.

Was sind Stoffwindeln?

Stoffwindeln bestehen aus saugfähigem Material und werden nach Gebrauch nicht weggeworfen, sondern gewaschen und wiederverwendet. Es gibt verschiedene Systeme für Stoffwindeln von diversen Herstellern auf dem Markt.

Unabhängig vom spezifischen System haben alle Stoffwindeln eine gemeinsame Grundstruktur. Sie bestehen aus einer saugfähigen Schicht oder Einlage und einer wasserdichten Aussenhülle oder Überhose.

Für die Saugschicht gibt es unterschiedliche Materialien wie Baumwolle, Hanf oder Bambusviskose, welche jeweils andere Eigenschaften besitzen und so optimal miteinander kombiniert werden können.

Warum sind Stoffwindeln besser für dein Baby?

Im Gegensatz zu vielen Einwegwindeln enthalten Stoffwindeln grösstenteils natürliche Materialien und sind frei von chemischen Zusätzen. Einwegwindeln mögen zwar Urin schnell aufnehmen, trocknen jedoch auch die Haut deines Babys aus und können zu gerötetem oder wundem Po führen.

6 geniale Vorteile von Stoffwindeln

Natürliches Wickeln

Mit Stoffwindeln kannst du selbst entscheiden, welche Materialien mit der empfindlichen Haut deines Babys in Berührung kommen. Du kannst sogar komplett auf Naturmaterialien zurückgreifen, wenn du möchtest.

Weniger Müll

Ein Wickelkind produziert etwa eine Tonne Müll durch Einwegwindeln! Das entspricht etwa 5.000 bis 6.000 Windeln. Mit Stoffwindeln reduzierst du die Abfallmenge auf ein Minimum und somit die Umwelt deutlich weniger belasten.

Flexibilität und Praktikabilität

Stoffwindeln sind flexibel und praktisch! Denn, du kannst je nach gewünschter Saugmenge oder Körperbau deines Kindes auf unterschiedliche Stoffwindelsysteme und – Materialien zurückgreifen – ganz nach deinen individuellen Vorlieben und genau so wie du es möchtest!

Geld sparen

Zwar musst du beim Kauf von Stoffwindeln anfangs etwas mehr Geld investieren, aber langfristig betrachtet sind sie im Vergleich zu Einwegwindeln kostengünstiger. Besonders, wenn du sie für mehrere Kinder verwendest oder weiterverkaufst.

Früheres Trockenwerden

Kinder, die mit Stoffwindeln gewickelt werden, spüren die Nässe der Einlagen besser und können dies sogar signalisieren. Dadurch werden sie oftmals auch früher trocken.

Weniger Geruchsbildung

Stoffwindeln bestehen aus atmungsaktiven Materialien und enthalten weniger Chemikalien als Einwegwindeln. Durch die bessere Luftzirkulation entsteht deutlich weniger Geruchsbildung und dein Baby schwitzt auch weniger in Stoffwindeln, obwohl man das auf den ersten Blick gar nicht denken würde.

So geht’s weiter:

Möchtest du noch mehr über Stoffwindeln erfahren und herausfinden, was du für deinen Start alles brauchst?

Dann hole dir unbedingt meinen Stoffwindel-Leitfaden für 0 CHF

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  • Inkl. Checkliste für deine Erstausstattung

Ich wünsche dir viele wundervolle Wickelmomente mit deinem Baby.

Alles Liebe,
Claudia

Familienleben

Von ersten Schritten und unvergesslichen Meilensteinen

Gerade erst das erste Lächeln, die ersten Schritte und nun steht der Schulstart vor der Türe. Der Schulsack steht bereit und die Stifte sind gespitzt. Nach dem ersten Zahn und dem ersten Fahrrad ist der 1. Schultag das nächste erste Mal auf der Liste.

Erinnerst du dich an dein letztes erstes Mal? Wie wundervoll ist der Moment, wenn uns zum ersten Mal etwas widerfährt oder wir etwas geübtes zum ersten Mal schaffen. Geradezu magisch. Während wir am Anfang viele grosse und kleine Meilenstein feiern werden sie im Laufe unseres Lebens immer seltener. Vieles haben wir schon gesehen, erlebt oder gemacht und so wird der Zauber eines Moments von der Alltagshektik verschluckt.

Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Unser kleines Baby, gerade noch im Tragtuch, lernt nun rechnen, schreiben und lesen. Es findet seinen Platz in einer sozialen Gruppe ohne unsere ständige Begleitung. Es kann den Schulweg ohne unsere Hilfe bestreiten und neue Freundschaften knüpfen. Wo ist diese Zeit nur geblieben?

Erinnerungen an die grossen und kleinen Schritte der Kindheit

Aus unzähligen Fotos habe ich die letzten fast sieben Jahre in einem Fotobuch zusammengefasst. Viele Meilensteine haben wir festgehalten und uns an weitere bei der Durchsicht der Fotos erinnert. Diese gebündelten Erinnerungen erhält unser Sohn anlässlich seines ersten Schultages. Wir wollen diesen Meilenstein feiern. Ich wünsche mir für meine Kinder, dass die Freude über den ersten Schultag nach den Ferien jeweils überwiegt und dass sie gerne in die Schule gehen und Freude am lernen haben.

In einigen Jahren werden wir wohl den letzten Schultag feiern und uns fragen, wo die Zeit geblieben ist. Doch bis dahin dürfen wir hoffentlich noch viele weitere grosse und kleine Ereignisse mitbegleiten und uns zusammen mit unseren Kindern über ihre ersten Male freuen.

Alltag

Working Mom: Das bisschen Arbeit oder Arbeit ohne Ende?

Letztens hat mich Bianca von @hohnigkern auf Instagram nominiert 10 Tage lang ein Bild meiner Arbeit zu posten. Bianca kenne ich nicht persönlich aber ich habe vor kurzem ihr Profil entdeckt – macht das unbedingt auch, wenn ihr es noch nicht kennt. Ich war gleich voll motiviert (wohl auch ein bisschen Zyklusbedingt) mitzumachen.

Doch da kam ich ins Grübeln: was poste ich? Was ist aktuell meine Arbeit? Wann ich nach meinem Beruf gefragt werde, antworte ich noch immer automatisch mit «Drogistin». Doch bin ich das noch? Mittlerweile arbeite ich seit sieben Jahr nicht mehr als Drogistin. (Abgesehen von der BEA-Zeit…) Ich fühle mich dem Beruf im Allgemeinen und den Drogeriemenschen im Speziellen immer noch so sehr verbunden um mich auch weiterhin als Drogistin zu bezeichnen. Dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr.

Was arbeite ich den ganzen Tag?

Also, was ist nun meine Arbeit? Ich habe die «Challenge» genutzt um dieser Frage in den 10 Tagen etwas nachzufühlen. So ist im Anschluss auch das Reel in meinen sozialen Medien und die Idee für diesen Blogpost entstanden.

Der grösste Teil meiner Arbeit besteht aus unbezahlter Care-Arbeit. Einen kleinen Anteil meiner Zeit nutze ich für bezahlte Erwerbsarbeit und einen weiteren kleinen Teil investiere ich in meine Selbständigkeit bei Zwergentraum. (Diese Selbständigkeit wird ganz bald etwas wachsen aber auch dazu ein anderes Mal mehr😉)

Hausfrau und Mutter

Seit fast sieben Jahren bin ich nun hauptberuflich Mutter und Hausfrau (gibt es ein blöderes Wort?) Ich habe das immer gewollt und würde den Weg jederzeit wieder so einschlagen. Trotzdem war es nicht immer einfach. Und ja, dies zuzugeben fällt mir noch immer ab und zu schwer. Lange Zeit habe ich mich nicht als «arbeitend» bezeichnet und einige werden es auch heute nicht so sehen. Doch Care-Arbeit ist Arbeit. Punkt.

Wie in jedem Job gibt es Teilbereiche die mir sehr gut gefallen. Das Vorlesen, Basteln, gemeinsames Entdecken der Natur, Ausflüge mit anderen Eltern – Zeit mit den Kindern. Ich empfinde es als grosses Privileg meine Kinder beim Wachsen und Lernen zu begleiten.

Einkaufen, Chauffeur-Dienste (zum und vom Sport, Spielgruppe, Gspändli) und Kochen mache ich meistens ebenfalls gerne. Beim Waschen und Putzen hingegen bin ich vielleicht etwas weniger euphorisch unterwegs.

Karriere oder Kinder oder beides?

In vielen Berufen sind die Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten teil des jährlichen Mitarbeitergesprächs. Leider werden Kinder in der Arbeitswelt hauptsächlich als Karrierenbremsen gesehen. Als ich in meinem Umfeld ankündigte, nach dem Mutterschaftsurlaub nicht mehr zurückzukehren, hörte ich vor allem diesen einen Satz: «Du wirst es schwer haben beim Wiedereinstieg!» Nun gut, das mag stimmen. Wenn ich tatsächlich wieder in den Drogerie- oder Apothekenalltag einsteigen will, werde ich um einen Wiedereinsteigerinnenkurs nicht herumkommen. Reicht das als Grund auf Kinder zu verzichten oder auf Fremdbetreuung zurückzugreifen; weil es schwierig sein könnte?

Was ich in den letzten sieben Jahren gelernt habe, hätte ich in keinem anderen Job lernen können. Ich habe Menschen getroffen, die ich ohne Kinder wohl nie kennengelernt hätte. Es haben sich Gelegenheiten und Gespräche ergeben und ich habe mich weiterentwickelt und bin gewachsen. Das alles in nur sieben Jahren. Nach den Sommerferien und mit der Einschulung beginnt die nächste Lektion der Lebensschule.

Gastbeitrag

Babyzeichen: Gastbeitrag von Sandra Berger

Kindlicher Spracherwerb und Babyzeichensprache – Wie Eltern ihre Kleinen beim Spracherwerb unterstützen können

Der kindliche Spracherwerb ist ein faszinierender und vielschichtiger Prozess. Die Kinder
erwerben ihre Sprachfähigkeiten in einem erstaunlich kurzen Zeitraum, indem sie ihre
Umgebung und ihre Eltern imitieren und beobachten. Mit ungefähr 12 Monaten beginnt ein
Kind die ersten Worte zu sprechen. Dass ein Kind unsere Worte schon viel früher ganz genau
versteht, geht oft vergessen. Wäre es nicht praktisch, wenn sich die kleinen Kinder schon viel
früher ausdrücken könnten?
Da unsere Kinder motorisch schon Gesten verwenden können bevor der Sprechapparat dazu
bereit ist, ermöglicht die Babyzeichensprache den Kindern und ihren Bezugspersonen eine
Kommunikationshilfe.

Was ist denn die Babyzeichensprache?

Wir alle verwenden Gesten bei Sprechen und auch kleine Kinder zeigen häufig, was sie
möchten. Was aber, wenn das Gewünschte nicht sichtbar ist? Wenn es nur Bananen auf dem
Zvieri Teller hat, das Kind aber lieber einen Apfel möchte? Früher oder später finden wir auch
ohne Gebärden eine Lösung, jedoch ist das Vorgehen oft von Frustration und Tränen geprägt,
weil wir einfach nicht verstehen, was das Kind will. Für diese Fälle leistet die
Babyzeichensprache eine einfache Hilfe, die den Familienalltag erleichtert.

Und wie funktioniert das denn mit den Handzeichen?

Die Bezugsperson des Kindes verwendet beim Sprechen jeweils ein Zeichen für das
wichtigste Wort im Satz: Möchtest du etwas ESSEN? Durch die Betonung und die
Unterstützung mit dem Zeichen helfen wir dem Kind, das Gesagte zu verstehen und
nachhaltig im Gehirn abzuspeichern.
Mit der Babyzeichensprache geben wir den Kindern die Möglichkeit, sich früh auszudrücken
und unterstützen nebenbei den natürlichen Spracherwerb. Nicht nur durch die zusätzliche
Hilfe mit der Geste fördern wir den Wortschatzerwerb, auch die geteilte Aufmerksamkeit und
der Blickkontakt sind wichtige Faktoren auf dem Weg zur Sprache. Durch die Verwendung
der Babyzeichensprache fördern wir diese wichtigen Basiskompetenzen automatisch mit.
Darüber hinaus kann die Babyzeichensprache auch dazu beitragen, die Bindung zwischen
Eltern und Kindern zu stärken, indem sie eine gemeinsame Sprache schafft, die beide
verstehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Babyzeichensprache die gesprochene Sprache nicht
ersetzen soll. Die Bezugspersonen verwenden weiterhin die normale Sprache. Die
Babyzeichensprache sollte vielmehr als eine Ergänzung und Unterstützung des
Spracherwerbs betrachtet werden.

Babyzeichensprache Kurse in Uetendorf

Wir haben mit unseren beiden Kindern die Babyzeichensprache angewendet.
Es hat uns wunderbare Momente und Einblicke in die Gedankenwelt der Kinder ermöglicht,
obwohl sie noch nicht sprechen konnten, jedoch bereits genau wussten was sie wollten und
sich mit Hilfe der Babyzeichen mitteilen konnten.
Ich freue mich mit der Zwergensprache vielen Kindern und Eltern einen etwas anderen
Zugang zur Sprache bzw. der Kommunikation zu ermöglichen und so viel Freude und
Zufriedenheit in Ihre Familie zu bringen.
Wenn Sie zusammen mit Ihrem Kind die Babyzeichensprache entdecken und erlernen
möchten, besuchen Sie eines oder mehrere meiner Angebote im Familienzentrum in
Uetendorf. Ich freue mich auf Euch.
Sandra Berger www.artgerecht-tragen.ch

Alltag

Können wir die Welt retten?

Können wir die Welt retten?

Täglich lesen und hören wir von unsäglichem Leid in der Welt. Unzählige Menschen sind von Kieg, Hunger und Armut betroffen. Wir können zwar die schlechten Nachrichten auszuklammern und uns auf die positiven konzentrieren, doch vor den Problemen unserer Gesellschafft können wir uns nicht gänzlich verschliessen. Nicht nur unserere Welt ist gestresst sondern auch wir Menschen.

Wir balanciere zwischen Familie und Job oder und hetzen vom Babyschwimmen zum Kinderturnen. Wir bespassen von früh bis spät und kurz vor dem Erschöpfungskollaps wartet noch der Wäscheberg.

Unsere freie Zeit ist ausgefüllt mit Kurzurlauben, Reisen und Events. Manchmal ist es uns eigentlich zuviel und Verabredungen müssen oft Wochen zum Voraus geplant werden. Doch wir wollen unseren Kindern etwas bieten und auch selber nicht zu kurz kommen.

Was bringt uns das? Meistens hält die Zufriedenheit nur kurz an und wir hetzen weiter. Wollen wir das wirklich?

Wir können die Erde nicht alleine heilen. Doch wir können unsere Welt retten. Für uns und unserer Kinder. Wir können unsere Schritte verlangsamen und wieder lernen, tief zu atmen. Wir dürfen herausfinden was unserer Familie gut tut und wir entscheiden, welche Werte wir unseren Kindern vermitteln möchten.

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht. [Marie von Ebner-Escher]

Alltag

Feuerwerk der Gefühle

Nicht nur bei unseren Kindern sind die Gefühle manchmal so überschäumend wie eine gut geschüttelte Flasche Cola. Auch wir Erwachsenen müssen unseren Gefühlen von Zeit zu Zeit Luft lassen.
An manchen Tagen funktioniert gar nichts. Wir reden und reden. Begleiten und Spiegeln die Gefühle unserer Kinder. Wir sind bestimmt und nachgiebig. Wir fragen und bitten. Und nichts hilft. Wir schlittern von einem Trotzanfall zum Nächsten. Wir schlichten Geschwisterstreite und Konflikte auf dem Spielplatz. Gegen Ende des Tages sind wir müde und ausgelaugt.

Manchmal haben wir unsere Gefühle unter Kontrolle. Wir können unsere Batterien wieder aufladen durch ein nettes Gespräch oder eine Tasse Tee. Aber manchmal nützt alles nichts und die dunkle Gefühlswolke entlädt sich in einem Gewitter.

Die «schlechten» Tage belasten uns oft allzu sehr und auch am Abend sind die Wutausbrüche und Streitigkeiten noch präsent. Unsere Kinder sind da anders. Sie leben so stark im Moment, dass sie Streitigkeiten von vor fünf Minuten oft schon wieder vergessen haben. Sie tragen es uns am Nachmittag nicht nach, dass wir am Morgen laut geworden sind.

Ihre Gefühlslage kann von einem Augenblick zum nächsten von Wut in überwältigendes Kichern wechseln.
Genauso wie sie in Rage geraten, weil ein anderes Kind das bevorzugte Spielzeug in der Hand hält, platzen sie vor Freude über einen gefundenen Kieselstein.

Dieses Wechselbad der Gefühle zu begleiten ist eine riesige Herausforderung für uns Eltern. Es gelingt uns je besser desto mehr wir selber ausgeglichen und zufrieden sind. Stehen wir in unserer Mitte, können wir den Raum halten und damit Helfen zu regulieren.

Wir sind jedoch keine Roboter, die das immer können. Zum Glück! Manchmal explodiert auch bei uns ein Feuerwerk der Gefühle. Auch wir dürfen die ganze Palette der Gefühle empfinden. Wie wundervoll, wenn unsere Kinder erleben, wie wunderbar WIR die Natur empfinden, wie fest wir über den Witz lachen können und wie unfassbar lieb wir sie haben. Wenn wir wütend oder traurig sind dürfen wir das auch laut sagen. Wir dürfen uns anschliessend entschuldigen und erklären, weshalb wir zornig – und vielleicht auch falsch – verhalten haben. Wir dürfen lernen achtsamer mit uns und unseren Gefühlen umzugehen und somit ein Vorbild für unsere Kinder sein.

Es ist völlig in Ordnung, die ganze Palette an Gefühlen zu empfinden.

Schlaf

Schlafen im Familienbett

Als Schlafberaterin begegnen mir zwei Arten von Familienbetten. Das Intentional Co-Sleeping wird von den Eltern aus Überzeugung gewählt. Es ist sorgfältig geplant und bietet in der Regel allen Familienmitglieder genügend Platz. Das Reactional Co-Sleeping hingegen wird als vorübergehende Notlösung angesehen. Die Eltern lassen ihr Kind eher wiederwillig bei sich schlafen und empfinden das Schlafverhalten als problematisch. Da dieses Familienbett ungeplant war bietet es oft zu wenig Platz und ist ungenügend abgesichert.

Müssen Kinder alleine Schlafen?

«Es gibt keinen stichhaltigen Grund, weshalb ein Kind alleine schlafen soll, aber gute Gründe dagegen. Dies sollten Eltern bedenken, wenn ihr Kind im Elternschlafzimmer erscheint.»
Prof. Dr. med. Remo Largo (1943-2020) 

In unseren Breitengraden wird erwartet, dass ein Kleinkind schon bald nach der Geburt selbständig schlafen soll. Das war nicht immer so. Vor nur wenigen Generationen konnte sich kaum eine Familie für jedes Kind ein eigenes Zimmer leisten. So schliefen Stillkinder solange bei den Eltern bis sie abgestillt ins Zimmer der Geschwister zogen. Auch heute noch ist das gemeinsame Schlafen mit einem Säugling in vielen Kulturen verankert.

Co-Sleeping oder Bedsharing

Beim Co-Sleeping schläft das Kind in unmittelbarer Nähe zu den Eltern. Zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstodes empfehlen alle Fachleute, dass Kinder bis mindestens zum ersten Geburtstag im Zimmer der Eltern schlafen. Schläft das Kind auch auf derselben Liegefläche nennt man die Schlafform Bedsharing (oder auch Co-Bedding).

Nächtliches Stillen

Durch den Körperkontakt von Mutter und Kind steigt der Prolaktinspiegel bei der Mutter und fördert so die Milchbildung. Die Schlafphasen von Mutter und Kind gleichen sich an und die Mutter wird nicht oder nur selten aus dem Tiefschlaf gerissen. Sie kann innerhalb von Sekunden auf das unruhige oder erwachende Kind reagieren und es direkt im Liegen stillen. Im Idealfall werden Mutter und Kind nicht vollständig wach und schlafen später entspannt weiter. Durch die nächtliche Zuwendung wird das Urvertrauen des Kindes gestärkt. Das wirkt sich positiv auf das Wachstum und die Entwicklung aus. Das Schlafen wird mit angenehmen Gefühlen und Erfahrungen verknüpft. Eine lebenslänglich gute Schlafqualität wird begünstigt.

Sicherheitsempfehlungen beim gemeinsamen Schlafen

– Das Baby schläft neben der Mutter am Besten in Rückenlage (oder während dem Stillen in Seitenlage). Die Bauchlage soll vermieden werden.
– Die Eltern dürfen nicht rauchen! Raucht ein Elternteil soll er nicht gemeinsam mit dem Kind schlafen.
– Die Eltern dürfen nicht unter Alkohol-, Medikamenten- oder Drogeneinfluss stehen, da das ihre Wahrnehmung beeinträchtig.
– Es darf im Schlafzimmer nicht zu warm sein (max. 19°C)..
– In Kopfnähe des Kindes dürfen sich keine Kissen, Tücher, Bänder, etc befinden die das Kind zudecken könnten.
– Das Bett soll so abgesichert sein, dass das Baby nicht hinausfallen kann.
– Stillen ist ein wichtiger Schutzfaktor vor dem Plötzlichen Kindstod und reduziert das Risiko um zirka 50%. Abgestillte Babys erhalten als Ersatz einen Schnuller. Das Saugen verbessert die Atmung.

Aus den Sicherheitsempfehlungen von 1001kindernacht®
https://www.1001kindernacht.ch/Willkommen/Wissenswertes/


Geburt

6 Jahre Mama

Seit letztem November bin ich also nun seit 6 Jahren Mama. „Es wird nicht nur das Kind geboren sondern auch dessen Eltern.“ Ja, das tönt tatsächlich etwas abgestumpft. Doch der Satz hat einen wahren Kern. Nichts kann uns ganz genau auf die Elternschaft vorbereiten. Deshalb ist es umso, dass frische Eltern nach der Geburt gut und kompetent begleitet und unterstützt werden.

Manchmal kommt es anders als man denkt

Unser Plan war es, dass wir an diesem Samstag vor 6 Jahren – gut drei Tage nach der Geburt – nach Hause gehen würden. Aufgrund eines Neonatalen Infektes wurden unser Sohn stattdessen zuerst in die Neonatologie und danach ins Kinderspital überwiesen. Körperlich und seelisch mit der Situation völlig überfordert gibt es aus diesen ersten Tagen von mir hauptsächlich Fotos mit rot verweinten Augen. Schlussendlich mussten wir nur eine Woche im Spital bleiben. Unser Sohn wurde mit Antibiotika gegen den Infekt und mit der UV-Lampe gegen den Erhöhten Bilirubinwert behandelt.

Stillstart

Das Stillen klappte nicht auf Anhieb – heute weiss ich, dass es nicht zuletzt dem 4-Stunden-Rhythmus geschuldet war, auf den die resolute Pflegeleiterin bestand. Ich weiss noch heute ihren Namen. Auch die Brusthütchen, welche mir eine andere Pflegerin ohne Anleitung in die Hände drückte, brachten keine Besserung. Obschon ich die Erlebnisse aus diesen Tagen gut verarbeitet habe und schlussendlich unseren Sohn fast zwei Jahre stillte, stimmen mich die Erinnerungen noch immer wütend. Wie anders wären meine Erinnerungen an die ersten Tage mit einer kompetenten Begleitung im Spital.

Dankbar

Ich bin dankbar, für unsere Hebamme, die mich in der Zeit danach unterstütze und mir Mut machte. Dankbar bin ich aber auch den tollen Pflegerinnen auf der Neonatologie und der Kinderklinik, die sich wertschätzend und freundlich um uns kümmerten. Allen voran die junge Frau mit dem blonden Zopf. Sie war es, die mir sagte, ich solle mich zusammen mit dem Kind hinlegen und etwas ausruhen. Die Nähe würde uns beiden helfen. (Die Oberschwester machte bei meiner diesbezüglichen Frage ein paar Stunden vorher fast einen Rückwärtssalto vor Empörung.) Doch diese junge Frau, deren Namen ich leider nicht mehr weiss, tat mir unglaublich gut. Ich bin ihr von Herzen dankbar und ich hoffe, dass ich als Stillbegleiterin (DAIS) für irgend eine andere Frau auch einmal so wertvoll wein kann, wie sie es war.

Ausflug

U immer weni wider dra dänke…

Wanderung von Lauenen zum Lauenensee und zurück
Dauer: ca. 2-2.50 Stunden
Schwierigkeit: leicht bis mittel, nicht Kinderwagentauglich
Unser Paarwochenende führte uns ins Saanenland. Wir parkierten das Auto in Lauenen und wanderten Richtung Hintersee zum Lauenensee. Mit idyllischem Blick auf den Wasserfall erholten wir uns vom Aufstieg in der Hitze. Das wundervolle Moor im Naturschutzgebiet ist beherbergt eine Vielzahl an Insekten und Pflanzen. So auch das Orchideengewächs Knabenkraut (Dactylorhiza majalis).

Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Während uns beim Aufstieg vorallem Velofahrer begegneten hatte es rund um den See einige Wandererer. Beim Brätliplatz direkt am See und rund um das Restaurant herschte etwas mehr Betrieb. Da wir unter der Woche und nicht in den Schulferien unterwegs waren hielt es sich aber in Grenzen.

Wir wanderten direkt weiter Richtung Rohr zurück nach Lauenen. Auf diesem Abschnitt (Wanderzeit ca. 1 Stunde) begegnete uns praktisch Niemand.
Unser Hinweg war zu grossen Teilen an der Sonne auf Schotterstrassen. Der «Abstieg» via Rohr ist hauptsächlich schattig und auf Waldwegen, daher leicht anspruchsvoller und eher mit grösseren Kindern zu empfehlen. Oder eben als kinderlose Paarwanderung.