Working Mom: Das bisschen Arbeit oder Arbeit ohne Ende?

Alltag

Working Mom: Das bisschen Arbeit oder Arbeit ohne Ende?

Letztens hat mich Bianca von @hohnigkern auf Instagram nominiert 10 Tage lang ein Bild meiner Arbeit zu posten. Bianca kenne ich nicht persönlich aber ich habe vor kurzem ihr Profil entdeckt – macht das unbedingt auch, wenn ihr es noch nicht kennt. Ich war gleich voll motiviert (wohl auch ein bisschen Zyklusbedingt) mitzumachen.

Doch da kam ich ins Grübeln: was poste ich? Was ist aktuell meine Arbeit? Wann ich nach meinem Beruf gefragt werde, antworte ich noch immer automatisch mit «Drogistin». Doch bin ich das noch? Mittlerweile arbeite ich seit sieben Jahr nicht mehr als Drogistin. (Abgesehen von der BEA-Zeit…) Ich fühle mich dem Beruf im Allgemeinen und den Drogeriemenschen im Speziellen immer noch so sehr verbunden um mich auch weiterhin als Drogistin zu bezeichnen. Dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr.

Was arbeite ich den ganzen Tag?

Also, was ist nun meine Arbeit? Ich habe die «Challenge» genutzt um dieser Frage in den 10 Tagen etwas nachzufühlen. So ist im Anschluss auch das Reel in meinen sozialen Medien und die Idee für diesen Blogpost entstanden.

Der grösste Teil meiner Arbeit besteht aus unbezahlter Care-Arbeit. Einen kleinen Anteil meiner Zeit nutze ich für bezahlte Erwerbsarbeit und einen weiteren kleinen Teil investiere ich in meine Selbständigkeit bei Zwergentraum. (Diese Selbständigkeit wird ganz bald etwas wachsen aber auch dazu ein anderes Mal mehr😉)

Hausfrau und Mutter

Seit fast sieben Jahren bin ich nun hauptberuflich Mutter und Hausfrau (gibt es ein blöderes Wort?) Ich habe das immer gewollt und würde den Weg jederzeit wieder so einschlagen. Trotzdem war es nicht immer einfach. Und ja, dies zuzugeben fällt mir noch immer ab und zu schwer. Lange Zeit habe ich mich nicht als «arbeitend» bezeichnet und einige werden es auch heute nicht so sehen. Doch Care-Arbeit ist Arbeit. Punkt.

Wie in jedem Job gibt es Teilbereiche die mir sehr gut gefallen. Das Vorlesen, Basteln, gemeinsames Entdecken der Natur, Ausflüge mit anderen Eltern – Zeit mit den Kindern. Ich empfinde es als grosses Privileg meine Kinder beim Wachsen und Lernen zu begleiten.

Einkaufen, Chauffeur-Dienste (zum und vom Sport, Spielgruppe, Gspändli) und Kochen mache ich meistens ebenfalls gerne. Beim Waschen und Putzen hingegen bin ich vielleicht etwas weniger euphorisch unterwegs.

Karriere oder Kinder oder beides?

In vielen Berufen sind die Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten teil des jährlichen Mitarbeitergesprächs. Leider werden Kinder in der Arbeitswelt hauptsächlich als Karrierenbremsen gesehen. Als ich in meinem Umfeld ankündigte, nach dem Mutterschaftsurlaub nicht mehr zurückzukehren, hörte ich vor allem diesen einen Satz: «Du wirst es schwer haben beim Wiedereinstieg!» Nun gut, das mag stimmen. Wenn ich tatsächlich wieder in den Drogerie- oder Apothekenalltag einsteigen will, werde ich um einen Wiedereinsteigerinnenkurs nicht herumkommen. Reicht das als Grund auf Kinder zu verzichten oder auf Fremdbetreuung zurückzugreifen; weil es schwierig sein könnte?

Was ich in den letzten sieben Jahren gelernt habe, hätte ich in keinem anderen Job lernen können. Ich habe Menschen getroffen, die ich ohne Kinder wohl nie kennengelernt hätte. Es haben sich Gelegenheiten und Gespräche ergeben und ich habe mich weiterentwickelt und bin gewachsen. Das alles in nur sieben Jahren. Nach den Sommerferien und mit der Einschulung beginnt die nächste Lektion der Lebensschule.

Marina

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert